Tandava
Dies ist eine private Webseite. Alle Inhalte dienen lediglich der Darstellung der Möglichkeiten. Ich biete bis auf weiteres weder Tantraseminare noch tantrische Einzelarbeit oder Tantragruppen an.
Wir alle haben ein Geburtsrecht auf Sanftheit, Liebe und Weite. Wie können wir uns befreien und lernen wieder aus befreitem Herzen zu leben?
Präsenz, Achtsamkeit und offenes Gewahrsein führen uns im kaschmirischen Tantra in die Zartheit, Weite und Liebe unserer Herzen.
So können wir in innerer Verbindung den Weg des Herzens gehen.
Der mystische Tanz von Shiva Nataraja
Tandava, der mystische Tanz des Shiva ist der berühmteste aller Tänze. In Hindutexten werden lt. Wikipedia mindestens sieben Typen von Tandava aufgeführt: Ananda Tandava, Tripura Tandava, Sandhya Tandava, Samhara Tandava, Kali (Kalika) Tandava, Uma Tandava and Gauri Tandava. Manche sprechen auch von 16 Typen von Tandava.
Im kaschmirischen (shivaitischen) Tantra ist alles anders, denn der Kern des shivaitischen Tantrismus findet sich im Alltagsleben. Als Tantriker erlebst und wählst du die alltägliche Realität als Praxisfeld. Verzicht ist nicht gefordert, du umarmst die Welt wie sie ist und erlebst sie spielerisch. Es geht also darum in einen tiefen Kontakt mit deinem Körper, deinen Gedanken und deinen Emotionen zu kommen. Dein Körper erhält eine wunderbare Bedeutung. Du arbeitest mit deinem Körper und deinen körperlichen Empfindungen.
Heute wissen wir auch im Westen, dass alle unsere Emotionen im Körper gespeichert sind.
Das einzige Konzept, das dem Tandava des kaschmirischen Shivaismus zugrunde liegt, ist das der Einheit mit Allem. Dieser mystische Tanz Shivas wird mit extrem langsamen Bewegungen praktiziert. Das Bewusstsein für das, was in jedem Augenblick ist, entwickelt sich. Fließende Bewegungen, vollkommen frei von mentaler Steuerung, das ist Tandava. Der Tanz Shivas entsteht aus dem Augenblick heraus in der Schwingung des atmenden Körpers. Tandava gibt dir eine Idee des sich selbst beatmenden Universums, das sich sanft ausdehnt und wieder zusammenzieht. Als Praktizierender erfährst du geistige Klarheit, Achtsamkeit, Wahrnehmung ohne Bewertung, innere Stille, Weite und ein Lösen innerer Blockaden. Dadurch kann ein sich Fallen lassen in unendliche Tiefen und Wahrnehmen des kosmischen Bewusstseins geschehen.
Yoga der Emotionen
Der Tandava des kaschmirischen Shivaismus ist Teil des Yoga der Emotionen, das eine Grundpraktik im kaschmirischen Tantra ist. Tandava tanzen hilft dem Tantriker mit seinen Emotionen in Kontakt zu kommen, denn Tandava ist frei von jedem Konzept und von jeglicher Klassifizierung. Tandava tanzen ist Körperarbeit (auch ein Konzept), denn beim Tandava tanzen gibt es keine bestimmte Vorstellungen wie etwas sein soll. Das eröffnet dir den Raum zu fühlen.
Attribute von Shiva Nataraja
Die Darstellungen des mystischen Tanzes von Shiva Nataraja beinhalten Shivas Attribute, deren Verstehen uns helfen kann den Tandava im kaschmirischen Shivaismus, – der sich von der Hinduistischen Lehre unterscheidet, besser nachzufühlen. Daher eine Darlegung der wichtigsten Attribute von Shiva Nataraja:
Shiva tötet den Dämonen
Der rechte Fuß von Shiva steht auf dem Zwergdämonen Apasmara. Apasmara ist einer der Dämonen (asuras). Apasmara bedeutet Unwissenheit, Verblendung, Ignoranz und ursprünglich Epilepsi. Apasmara bringt den Menschen aus seiner Balance, entfernt ihn von seinem Wesenskern.
Shiva vernichtet Apasmara, die Personifizierung von Verblendung, geistiger Trägheit und allem Übel. Gläubige erkennen in dieser Darstellung das Werk der Erlösung Shivas. Shiva kam auf Bitte der Menschen und tötete den Dämonen – indem er mit seinem linken Fuß auf dem Körper von Apasmara tanzte, bis er den Dämon zerstört hatte. Dämonen sind im vedischen Verständnis energetische Verfestigungen und Verkörperungen von aggressiven oder selbstsüchtigen Verhaltensweisen. Dämonen stören die göttliche Ordnung und ein friedvolles und harmonisches Zusammenleben.
Abhaya-Mudra des Shiva
Nochmal deutlich: Die beschriebenen Attribute Shivas sind nicht Teil des Tandava Tanzes, den wir im kaschmirischen Tantra praktizieren. Sie geben uns lediglich eine Idee, was beim Tandava tanzen alles hoch kommen kann – Tandava tanzen bedeutet Yoga der Emotionen praktizieren. Und wie du sehen kannst, geht es bei den Attributen Shivas ganz wesentlich um Emotionen.
Die untere rechte Hand ist in der Haltung des „Abhaya-Mudra“. Abhaya bedeutet frei von Furcht, Abwesenheit bzw. Beseitigung von Furcht, also Sicherheit, Mut oder auch Furchtlosigkeit. Dieses Mudra verleiht Schutz und Frieden, indem es Angst und Furcht auflöst. „Fürchtet euch nicht.“
Abhaya-Mudra wird immer mit der rechten Hand gebildet. Der Arm wird dabei auf Schulterhöhe angehoben. Die Finger der Hand sind geschlossen, die Handfläche selbst ist nach vorn (Furcht abwendend) gedreht. Das Abhaya Mudra soll auch bewirken, dass sich quälende Eifersucht – auch eine Kraft der Asuras (Dämonen) transformieren kann.
Tantra Seminare und Tantra Workshops
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Zerstörung und Schöpfung
Shiva steht sowohl für Untergang und Zerstörung als auch für Schöpfung und Regeneration. Das ist für einen Yogi oder Tantrika kein Widerspruch, denn Untergang und Schöpfung gehen für Tantriker Hand in Hand. Bevor etwas Neues entstehen kann, muss Raum entstehen und Altes muss gehen. Altes Wissen, alte hinderliche Gewohnheiten werden zerstört und reines Gewahrsein breitet sich aus.
Das Universum ist Maya, Illusion. In Illusion zu leben, bedeutet Ajnana, Unwissenheit. Unwissenheit, Nichtwissen, führt zur Identifikation mit den Wahrnehmungen im Außen, also mit unserem Körper und der Welt um uns. Das hindert uns die wahre Erkenntnis, Jnana, zu realisieren, dass die absolute Wahrheit im Inneren ist. Die Zerstörung der Illusion ist willkommen und kann den Beginn von Reinigung und wahrer Erkenntnis, Schöpfung und Regeneration darstellen.
Im kaschmirischen Tantra befreist du dich durch von Unwissenheit, Fesseln und Einschränkungen jeglicher Art, seien es familiäre Prägungen, Herkunft, Wissen, Schriften, Traditionen, Gebote der Religionen, Dämonen, denen der Kopf abgeschlagen wird – alles wird zerstört, damit Platz entstehen kann für wahre Erkenntnis, Klarheit und Verschmelzen mit Deiner wahren Quelle. Visualisationen von Matsyendranath sind eine weitere Grundpraktik des kaschmirischen Tantra. In vielen dieser Visualisationen wirkt Shivas zerstörende und Platz schaffende, reinigende Energie.
In der oberen seiner beiden linken Hände hält Shiva Nataraja das Pralayagni – das Feuer der Zerstörung. Es steht für den Untergang des Universums. Ja, Untergang – das ganzen Universums.
Shiva Nataraja hält in der oberen rechten Hand seine Sanduhr-Trommel (Damaru). Das Rasseln der Damaru symbolisiert den Klang eines gerade entstehenden Universums. Auch das Sanskrit, die Sprache der Götter, soll aus den Trommelschlägen der Damaru des Shiva entstanden sein. Ein Universum, das in der Damaru gerade entsteht, ist göttlicher Quelle und durchdrungen von Reinheit und Klarheit.
Beim Praktizieren des Tandava in der Tradition der kaschmirischen Meister kannst du all dies erfahren: Die Schönheit der Schöpfung und Befreiung von alten Leidensmustern ein tiefes Erschauern (Spanda) ergreift dich. Daniel Odier, der Großmeister des kaschmirischen Tantra erklärt: „Spanda ist die kosmische Vibration, die allem unterliegt. … Im Erkennen des Selbst geschieht Spanda. In Spanda erkennst du dein Selbst.“
Im Erkennen des Selbst erkennst Du das Einssein mit allen Wesen, mit allen Universen, mit Allem.
Da begegnen sich Advaita und kaschmirisches Tantra. Meine langjährige Schulung im Advaita bei Isaac Shapiro erfährt im kaschmirischen Tantra eine wunderbare Ergänzung und Vervollständigung durch die Praktiken wie Tandava und Visualisationen, die sinnliche Wahrnehmung von Körperempfindungen ermöglichen wie keine anderen mir bekannte Praktiken aus dem Yoga. Meine Verehrung und Dankbarkeit für meine Lehrerin Elisabeth Bott ist grenzenlos. Schon im ersten Seminar, das ich bei ihr besuchte, der Herzdiamant im Dezember 2016 wurde mir dies alles schlagartig bewusst. Ich empfinde große Dankbarkeit auch für mich selbst, der dies erleben und wahrnehmen darf. Welch Glück, welch Gnade!
Green Tara Tantra München, das ist kaschmirisches Tantra, kaschmirische Massage-Seminare, Tandava in München, Gauting, Planegg, Krailling, Starnberg, Gräfelfing, im Würmtal und Fünf-Seen-Land · Tantra Seminare und tantrische Einzelarbeit, körpertherapeutische Praxis für Beziehung, Herzöffnung und Intimität.
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